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Praxis für Psychotherapie und Coaching
Diplom-Psychologe Marcus Pilz
5 Jahre Ausbildung “Mehrphasentherapie”
fortschrittliches Verfahren in psychotherapeutischer Ambulanz
Spezifisch für Mehrphasentherapie ist die ambulante Anwendung kombinierter
Psychotherapiemethoden. Dieser Ansatz wird auch als "multimodal" bezeichnet.
Multimodale Psychotherapien werden in Kliniken durchgeführt und dort auch von
Kostenträgern finanziert.
Eine große Zahl von Patienten benötigt aber auch nach einem Klinikaufenthalt - oder anstelle
eines solchen - ambulant ähnliche Formen von Psychotherapie. Hier bietet sich die
Mehrphasentherapie an.
Multimodaler Ansatz der Mehrphasentherapie
Wesentlich für die Mehrphasentherapie ist die Kombination psychoanalytisch orientierter
Einzelsitzungen mit zwei Gruppentherapie-Methoden: der Modellimprovisation und der
Regressionstechnik. Gruppen- und Einzelsitzungen finden jeweils wöchentlich statt,
Einzelsitzungen dauern 50 Minuten, Gruppensitzungen 5 Stunden. Modellimprovisation und
Regressionstechnik wechseln in einem Turnus von zwei Monaten. Die Elemente der
Mehrphasentherapie werden fall- und prozessbezogen eingesetzt. Mehrphasentherapie kann
also z. B. auch als eine Einzeltherapie stattfinden. In solchen Fällen kann der multimodale
Ansatz auch in Einzelsitzungen verwirklicht werden.
Psychoanalytisch orientierte Einzelsitzungen
Psychoanalytisch orientierte Einzelsitzungen sind ein wesentlicher Grundpfeiler der
Mehrphasentherapie. Hier werden Übertragung und Widerstand bearbeitet. Auch
Gruppenerfahrungen werden "nachbereitet" und unter Berücksichtigung der
Lebensgeschichte und der aktuellen Situation im Einzelnen durchgearbeitet. Manchmal wird
mit stark schambesetzter Problematik zunächst in Einzelsitzungen gearbeitet. Die
Alltagssituation
der Patienten wird genau beachtet, denn sie liefert gültige Aussagen über die laufende
Therapie. Einzelsitzungen gewährleisten einen Überblick über den gesamten Therapieverlauf.
Gruppensitzungen
In der Gruppe kann sich ein systemischer Zusammenhang - z. B. die Familie der Patienten -
angemessen abbilden. Außerdem bieten Gruppenmitglieder einander Auslöser,
Identifikations- und Auseinandersetzungsmöglichkeiten, Anregung und Schutz.
Modellimprovisation
In der Modellimprovisation reagiert der Patient spontan. Er antwortet damit auf die
sogenannten Modellaufgaben, das sind Reize, die der Therapeut gibt, um unterschiedliche
Ichfunktionen spontan hervorzulocken. Kennzeichnend für die Modellimprovisation ist
spontan-improvisierende Arbeit der Patienten mit verschiedenartigen Ichfunktionen.
Beispiele: Wahrnehmen des Körpers,
aber auch seiner Blockaden; Körperkontakt und Beziehungseigentümlichkeiten; kreative
Funktionen wie Malen, Singen, Tanzen, szenisches Gestalten; ordnendes und
strukturierendes Verhalten in Raum und Zeit; Empathie und Kontaktaufnahme; Neugier und
Interesse; Abgrenzung und Nein-Sagen, Autorität-Haben, sich Unterordnen oder
Zusammenspiel im Team.
In der Modellimprovisation werden im Alltag wirksame Erlebens- und Verhaltensmuster
angesprochen und ausgelöst. Dabei können sich Anteile einer Person auf verschiedenen
Ebenen der psychischen Entwicklung nebeneinander zeigen. Kognitionen, internalisierte
Objektbeziehungen, Über-Ich- und Ich-Ideal Inhalte, realitätsprüfende Persönlichkeitsanteile
und Zukunftsperspektiven werden beim Erleben und Handeln und beim verbalen
Durcharbeiten in der Gruppe Teil der Therapie. Dabei können unbewusste und bewusste
Inhalte symbolischer oder präsymbolischer Natur erfahren, bei Bedarf auch korrigiert oder
aufgebaut werden. Verarbeitung von Alltagsproblemen, früheren und gegenwärtigen
Konflikten oder schweren Traumata wird besonders durch die verbale Durcharbeitung der
Modellimprovisation unterstützt.
Regressionstechnik
Die zweite Gruppentherapiemethode ist die Regressionstechnik. Sie stellt ein Mittel zur
gezielten Tiefenregression dar. Sie zielt auf die Selbstwahrnehmung der eigenen Struktur des
Patienten, ihre Gegebenheiten, Konflikte, Defizite. In der Tiefenregression wird der Erlebens-
und Wahrnehmungsmodus zum Zeitpunkt prägender lebensgeschichtlicher Erfahrungen
weitgehend reaktiviert. Diese werden erneut durchlebt und dabei von dem sich schrittweise
entwickelnden Ich allmählich integriert. Die verbale Verarbeitung wird speziell in der
Durcharbeitungsphase, der zweiten Hälfte der Gruppensitzungen, gefördert. Hier kann
Erfahrung im lebensgeschichtlichen Kontext deutlicher wahrgenommen, umfassender
verstanden, neu bewertet und allmählich verdrängtes, abgespaltenes Material integriert
werden. Der Einfluß alter Muster auf Erleben,
Fühlen und Verhalten in der Gegenwart verringert sich dabei auf ein angemessenes Maß. Der
Patient ist damit in seinem alltäglichen Leben weniger beeinträchtigt und kann neue Muster
und Fähigkeiten entwickeln.
Prozessbezogene, ergänzende Arbeitsweisen
Zu den bisher genannten Grundbestandteilen der Mehrphasentherapie kommen bei Bedarf
weitere Therapiemethoden hinzu: Familien- oder Paartherapie, Verhaltenstherapie,
Arbeitsbetreuung, u. a. Wenn notwendig, werden Vertreter geeigneter Disziplinen in die
Arbeit einbezogen oder wird an sie delegiert.
Zur Arbeit mit Kotherapeuten
Die Arbeit mit Kotherapie hat sich als günstig erwiesen. Besonders in schwierigen
Übertragungssituationen besteht so für die Patienten eine vollständigere Möglichkeit der
Übertragungsaufspaltung. So bleiben, zumindest zu einem Therapeuten, fast immer
genügend positive Beziehungsanteile bestehen, um die Durcharbeitung stark angstbesetzter,
aggressiver oder entwertender Tendenzen zu ermöglichen.
Zur Indikation
Mehrphasentherapie ermöglicht eine effektive Fokal- (I), Kurzzeit- (II), mittelfristige (III) oder
Langzeit- (IV) Psychotherapie. Aus dem Spektrum unserer Patienten sollen nur Ausschnitte
benannt werden: Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen (z. B. narzißtischen oder
Borderline-Störungen), Traumatisierungen, Anaklitischem Fokus, Phobien, depressiven
Störungen,
Suchterkrankungen, psychosomatischen Erkrankungen oder solche in akuten Lebenskrisen
können Hilfe durch Mehrphasentherapie erfahren. Besonders zur Krisenintervention können
fokale Kurztherapien indiziert sein.
Quelle: Sigrid Damm
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